„Durchblick“ – Präventionsprojekt stärkt über 1.000 Schülerinnen und Schüler im Wartburgkreis im Kampf gegen Suchtgefahren

Eine Station des Präventionsprojektes behandelt das Thema Rauchen. I Landratsamt Wartburgkreis

Alkohol ist nach wie vor einer der am weitesten verbreiteten Suchtstoffe unter Jugendlichen. Spätestens zur Jugendweihe oder Konfirmation erlebt ein Großteil der Schülerinnen und Schüler ihre erste Grenzerfahrung mit dem legalen Suchtmittel. Auch wenn Alkoholkonsum gesellschaftlich anerkannt und teilweise familiär vorgelebt wird, ist es wichtig zu verstehen, dass Alkohol nicht nur gesundheitsschädlich sein kann, sondern auch zu Problemen in der Schule, im sozialen Umfeld und im späteren Leben führen kann. Es ist wichtig, Nein zu sagen, wenn Freunde Alkohol anbieten, und sich der Risiken des Alkoholkonsums im Jugendalter bewusst zu sein.
Auch Einwegzigaretten, sogenannte Vapes, sind weiterhin im Trend. Die Gefahr: Jugendliche nehmen Vapes nicht als riskant wahr, da der Dampf im Hals nicht als unangenehm empfunden wird; die fruchtigen Aromen verleiten zudem zum häufigeren Konsum. Bei Produkten mit Nikotin besteht außerdem ein hohes Abhängigkeitspotenzial. Selbst wenn kein Nikotin enthalten ist, wird ein Verhalten eingeübt, das „Vapen“ – und möglicherweise auch das Rauchen – als Alltagskomponente integriert. Weitere, meist unbekannte, schädliche Chemikalien können zudem langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Aus diesen Gründen dürfen Vapes – auch nikotinfreie – weder an Minderjährige verkauft noch von ihnen konsumiert werden (vgl. § 10 Abs. 1 Jugendschutzgesetz).

Das jährlich stattfindende Präventionsprojekt „Durchblick“ hat auch in diesem Frühjahr über 1.000 Schülerinnen und Schüler der siebten Klassen aller Schulformen im Wartburgkreis zu diesen Themen erreicht und ihnen einen klaren Blick auf die Risiken legaler Suchtmittel im Jugendalter eröffnet. Das Projekt, das in Eisenach, Wutha-Farnroda, Bad Salzungen und Vacha durchgeführt wurde, setzt genau dort an, wo es am wichtigsten ist: bei der Aufklärung und Prävention, um Suchtgefahren frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden. Der Name „Durchblick“ steht dabei für die zentrale Zielsetzung: den Jugendlichen einen klaren Blick auf die Risiken und Folgen des Konsums legaler Suchtmittel wie Alkohol, Vapes und Medien, aber auch illegaler Rauschmittel zu vermitteln.

An vier Stationen wurden die Themen Rausch, Alkohol, Vaping und Medien behandelt. Dabei lag der Fokus nicht nur auf der Beeinflussung im Jugendalter, sondern auch auf den persönlichen Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler. Durch offene Gespräche und den Austausch mit Fachkräften konnten die Jugendlichen ihre eigenen Erfahrungen reflektieren und ein Bewusstsein für die Konsequenzen entwickeln. „Die Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler sind zwar manchmal ernüchternd, aber auch sehr oft ermutigend“, berichtet Christina Oechel, die Projektverantwortliche vom Jugendamt des Landkreises. „Sie schätzen die Möglichkeit, offen über ihre Fragen und Erfahrungen zu sprechen, und nehmen die Botschaft mit, dass der verantwortungsvolle Umgang entscheidend ist.“ Auch die Fachstellen, die das Projekt unterstützen, betonen die Bedeutung dieser präventiven Angebote: „Je früher wir Jugendliche erreichen, desto besser können wir sie vor den Gefahren legaler Suchtmittel schützen.“ Initiatoren des Mitmachparcours sind das Jugendamt des Wartburgkreises und die Suchtberatungsstelle „Kompass“ der Diako Thüringen in Eisenach. Mit der Unterstützung zahlreicher Kooperationspartner – wie Vertretern aus Schulsozialarbeit, Jugendsozialarbeit, Suchtberatung, Familienberatungsstellen, Kinderschutzdienst, Jugendmigrationsdienst u.v.m. – wird eine umfassende und nachhaltige Sensibilisierung der Jugendlichen mit gleichzeitigem Aufzeigen des örtlichen Hilfesystems ermöglicht.
Die Organisatoren planen bereits die Fortführung des Projekts im kommenden Jahr, um die nachhaltige Wirkung zu sichern und weiterhin junge Menschen auf ihrem Weg zu begleiten. Für die Zukunft ist es wichtig, die Zusammenarbeit zwischen Schule, Elternhaus und Fachstellen weiter zu stärken, um die Präventionsarbeit im Wartburgkreis kontinuierlich auszubauen und langfristig zu festigen.

Kontakt:
Christina Oechel, Jugendamt Wartburgkreis Tel.: 03695 / 617120
E-Mail: christina.oechel@wartburgkreis.de
Thomas Györe, Diako Suchtberatungsstelle Eisenach Tel.: 03691 / 7452258
E-Mail: t.gyoere(at)diako-thueringen.de

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