Demokratieförderung in der Wartburgregion: Analyse, Potenziale und Wege nach vorn

Übergabe des Entwurfes der Situations- und Ressourcenanalyse an die Partnerschaften für Demokratie / Foto: Wandelwerft GmbH

Unter diesem Motto luden die beiden Partnerschaften für Demokratie Eisenach/Wutha-Farnroda und Wartburgkreis am vergangenen Donnerstag, 21. März 2024, zur ersten gemeinsamen Demokratiekonferenz ein.

Über 80 Teilnehmende folgten der Einladung in die Hörselberghalle nach Wutha-Farnroda. Gemeinsam eröffneten Jörg Schlothauer, Bürgermeister Wutha-Farnroda, und Heike Apel-Spengler, ehrenamtliche Beigeordnete der Stadt Eisenach, die Veranstaltung und gaben einen kurzen Einblick in erfolgreiche Projekte und Ergebnisse des lokalen demokratischen Engagements.

Steffen Präger und sein Team der Wandelwerft GmbH aus Erfurt präsentierten anschließend wesentliche Ergebnisse der im Jahr 2023 durchgeführten Situations- und Ressourcenanalyse in der Wartburgregion. Betrachtet wurde die Lage in der Region anhand ausgewählter Indikatoren, wie z.B. Siedlungsstruktur, Sozioökonomie oder die politische Situation. Es folgte eine qualitative Befragung von 32 Personen aus Zivilgesellschaft, Bildung, Kirche, Sport, Verwaltung und Politik. 5 Thesen bringen abschließend sowohl Chancen als auch Herausforderungen der beiden Partnerschaften auf den Punkt.

Angeregt diskutierten die Anwesenden im zweiten Teil der Konferenz an Thementischen die Ergebnisse: Wie können die Partnerschaften sichtbarer werden? Wie schaffen wir niedrigschwellige Zugänge zu den lokalen Partnerschaften und zu Fördermitteln? Erste Ideen, wie Schulungen für Antragsteller*innen sowie das Erstellen von Tutorial-Videos fallen gleich mehrfach.

Wie könnten die Ziele der Partnerschaften z.B. mit der Sozial- und Jugendhilfeplanung verzahnt werden? Oder auch die Frage danach, wie für mehr Verständnis für Jugendliche geworben werden kann, die sich politisch und sozial engagieren, wird gestellt. Über Handlungsempfehlungen, wie Qualifizierungsangebote für Jugendliche oder ein Training für lokale Begleiter*innen, wurde an den Thementischen ebenso gesprochen, wie über vorhandene Ressourcen. Die Jugendforen seien zunehmend in der Region verankert und die offene Jugendarbeit wird als Kooperationspartner gesehen. Es brauche jedoch vor allem eine gesicherte Finanzierung von Trägern der Jugendhilfe.

Insbesondere im ländlichen Raum, in kleineren Gemeinden, fühlten sich Menschen häufig nicht ausreichend geschützt, wenn sie sich für die Zivilgesellschaft engagieren. Das führt dazu, dass eine größer werdende gesellschaftliche Gruppe sich abwägend verhält, kristallisierte die Analyse heraus. An einem weiteren Thementisch wurden dazu Lösungsansätze diskutiert, wie z.B. mehr lokale Begegnungsformate gerade in Quartieren anzubieten, in denen Bürgerinnen und Bürger auch mit Entscheidungsträgerinnen und -trägern zusammenkommen können. 

Martin Rosenstengel, Kreisbeigeordneter des Wartburgkreis, hielt die abschließenden Worte der Konferenz und sprach sich nach den Diskussionsrunden für eine weitere Zusammenarbeit der beiden Partnerschaften aus.

Alle Ideen und Handlungsempfehlungen werden zudem in die strategische Ausrichtung der beiden Partnerschaften ab 2025 einfließen. Veränderungen wird auch die neue Förderperiode des Bundesprogramms „Demokratie Leben“ ab 2025 bringen, auf deren finanzieller Grundlage neben dem Landesprogramm „Denk bunt“, beide Partnerschaften stehen.

Neben neuen Projektideen und der Vernetzung untereinander verwöhnten die Kaffeemühle aus Wutha-Farnroda und das Restaurant Krug aus Wutha-Farnroda mit gutem lokalem Essen. Der Neue Welten e.V. sorgte musikalisch für eine stimmungsvolle Atmosphäre zum Abschluss.

Die ganze Situations- und Ressourcenanalyse wird nach Fertigstellung zum Download zur Verfügung stehen.

„Insgesamt war die Veranstaltung absolut erfolgreich und gewinnbringend, insbesondere für die Fertigstellung der Analyse. Die Teilnehmenden konnten sich intensiv mit den Thesen auseinandersetzen, diskutieren und weitere Handlungsempfehlungen erarbeiten" resümieren Kevin Rodeck und Ulrike Quentel, die Federführenden Ämter der Partnerschaften für Demokratie Wartburgkreis und Eisenach/ Wutha-Farnroda.

Die Demokratiekonferenz und die Lokalen Partnerschaften werden im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und des Thüringer Landesprogramms für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit „Denk bunt“ durch das Thüringer Ministerium für Jugend, Bildung und Sport gefördert.

Nähere Informationen sind unter www.demokratie-leben.de bzw. www.denkbunt-thueringen.de/ erhältlich. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich für Fragen, Anregungen oder Projektvorhaben gerne an denkbunt@wartburgkreis.de oder vtg.eisenach(at)googlemail.com wenden. Alle weiteren Informationen finden Sie auf www.denkbunt-wartburgkreis.de und www.vielfalt-wartburgregion.de.

 

 

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